Ich mag Linux. Eigentlich. Die Netzwerkeigenschaften sind super, Server unter Linux machen Spaß. Auch auf meiner Workstation verzichte ich auf Windows und arbeite seit Jahren mit Gentoo-Linux. Das funzt im Alltag auch ganz super. Nur manchmal ist meine Stirn zu klein, um so dagegen zu schlagen, wie ich das gerne tun würde.
Heute ist manchmal!
Im Moment baue ich an Flyern. Dafür nutze ich, wie immer, wenn ich mit Grafikbearbeitung zu tun habe, Inkscape und Gimp. Das Ergebnis geht dann an eine Online-Druckerei und in ein paar Tagen stehen die Flyer unter'm Schreibtisch. Die Online-Druckerei erwartet von mir Dateien mit CMYK-Farbformat.
Soweit so normal. Druckereien arbeiten mit CMYK. Alle. Weil sie eben drucken. Und gedruckt wird CMYK.
Und weil das eben so ist, haben Grafikprogramme die Möglichkeit von RGB-Farbformat für Bildschirme auf CMYK für Druck umzuschalten. Nicht alle. Gimp nicht.
An dieser Stelle frage ich mich ernsthaft, wer so bescheuert sein kann Gimp ohne CYMK auszuliefern! Linux will auf den Desktop, das ist gut. So lange aber grundlegende Dinge nicht funktionieren, welche im professionellem Umfeld für das Tagesgeschäft unersetzlich sind, muss sich niemand wundern, wenn freie Software auf dem Desktop nicht ernst genommen wird.
Was bleibt mir, wenn mich in Zukunft jemand nach einer OpenSource-Lösung für seinen Grafik- oder Designer-Laden fragt? So schön das Arbeiten mit Gimp von der Hand geht, es ist leider professionell nicht einsetzbar. Und das alles wegen einer Kleinigkeit.
Ich habe mir letztendlich mit einem PlugIn ausgeholfen. Die Installation lief über ein Portage-Overlay, also auch alles Andere als schmerzfrei und intuitiv.